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Ein gemeinsames Verständnis für erfolgreiche Veranstaltungsplanung im ländlichen Raum

Um erfolgreich Veranstaltungen im ländlichen Raum zu planen, ist es wichtig, dass ihr ein gemeinsames Verständnis habt. Das bedeutet, dass ihr wisst, was euch als Gruppe zusammenhält und welche Ziele ihr verfolgen möchtet. Dieses Verständnis hilft euch bei der Entscheidungsfindung und sorgt für eine passende Struktur. Es vermeidet auch Missverständnisse und fördert die Inklusivität der Gruppe. Wenn ihr euch auf eine prägnante Formulierung eurer Ziele einigt, wird es einfacher, eure Vision umzusetzen. Stellt euch dabei Fragen wie „Welche Wirkung wollt ihr erzeugen?“ oder „Wie viel könnt ihr überhaupt schaffen? Wie viel personelle und finanzielle Ressourcen sind vorhanden? Wie viel Widerstand erwartet ihr?“. Mit einem simplen Workshop, in dem jeder seine Vision ausdrückt und ihr gemeinsam eine Version erarbeitet, könnt ihr beginnen. Egal ob ihr euch für eine nachhaltige Landwirtschaft, Kunst- und Kulturprojekte oder gegen Immobilienspekulation einsetzt, je klarer eure Ziele sind, desto einfacher wird es, eure Veranstaltungen zu planen(1).

Klipp-Klapp: Geteiltes Selbstverständnis

Ihr plant eine Veranstaltung im ländlichen Raum und wollt sicherstellen, dass ihr als Gruppe ein gemeinsames Verständnis habt, bevor ihr loslegt? Dann haben wir hier einen maßgeschneiderten Prozess für euch, den ihr ausprobieren könnt, um sicherzustellen, dass ihr in den wichtigsten Punkten auf einer Linie seid.

Um diesen Prozess durchzuführen, empfehlen wir euch, zunächst eine Vorlage mit euren wichtigsten Fragen vorzubereiten. Diese könnten beispielsweise folgende Fragen enthalten: Warum seid ihr in der Gruppe? Was sind eure Ziele und Visionen? Welche Aktivitäten plant ihr durchzuführen? Was ist euch am wichtigsten in eurer Arbeit? Diese Fragen können euch dabei helfen, eure persönliche Motivation und die Visionen der Gruppe zu klären und in Einklang zu bringen.

Wir haben für euch eine Vorlage des Klipp-Klapp-Bogens zum Download und Ausdrucken gemacht, den ihr für diesen Prozess nutzen könnt. Druckt so viele Exemplare aus, wie Personen an dem Prozess teilnehmen werden.

Dann geht es in den nächsten Schritten darum, diesen Bogen auszufüllen und im Kollektiv zu diskutieren. Jeder von euch bekommt einen ausgedruckten Bogen und füllt während zwei Minuten den ersten Abschnitt für sich aus. Danach wird der Bogen so gefaltet, dass die soeben geschriebene Zeile nicht mehr lesbar ist. Alle geben daraufhin ihren Bogen im Uhrzeigersinn weiter. Nun füllen alle den zweiten Abschnitt auf dem neuen Bogen aus. So geht es weiter, bis alle Bogen ganz ausgefüllt sind.

Als nächstes sollt ihr eure Texte reihum vorlesen und Zeit für Rückmeldungen nehmen, wer sich womit (nicht) identifizieren kann. Wenn ihr zu viele für eine Diskussion seid, könnt ihr die Texte aufhängen, sie alle für euch lesen und grüne Post-its mit einer kleinen Begründung auf die Texte kleben, mit denen ihr euch identifizieren könnt, und rote für den gegenteiligen Fall. Tragt anschließend in einer Runde zusammen, was jede*r aus dieser stillen Diskussion mitgenommen hat.

Zum Abschluss sollt ihr euch noch einmal einen neuen, leeren Klipp-Klapp-Bogen nehmen und euch für das Best-of der Vorschläge der Punkte 2-8 aus eurem Klipp-Klapp-Runde entscheiden. Diese Punkte könnt ihr dann auf einer gemeinsamen Vorlage festhalten und diskutieren, ob sich alle in diesem Selbstverständnis wiedererkennen oder zumindest keine Einwände haben.

Dieses Selbstverständnis könnt ihr dann in eurem Raum aufhängen und loslegen (1).

Download Klipp-Klapp-Bogen zum Ausdrucken (PDF)

  1. Die Vorlagen und Ideen für die Texte und Materialien stammen aus dem Buch ‹ORGANISIERT EUCH! Zusammen die Stadt verändern› von der Urban Equipe und dem Kollektiv Raumstation und ist unter CC BY 4.0 lizenziert. Die Originalversion findet sich unter www.organisiert-euch.org.